#19 - Sisi, COP30 und Doodle
Shownotes
Diese Woche funkelt’s bei Zahltag: Der Schatz von Kaiserin Sisi ist nach 104 Jahren wieder aufgetaucht – mit einem Diamanten, der Geschichte schreibt. Gleichzeitig steckt der Louvre in einer neuen Diskussion um die Herkunft seiner Edelsteine.
In Brasilien startet die Weltklimakonferenz COP30, bei der Hotelzimmer plötzlich über 14.000 Euro pro Nacht kosten – und Daniel fragt sich, ob das noch Klimaschutz oder schon Kabarett ist. Außerdem: Ein gestohlenes Tor im Görlitzer Park, Nicolas Sarkozy auf Freigang und Daniels emotionales Highlight – seine Rolle im neuen Disney-Weihnachtsfilm „Bestes Weihnachten Ever“ von Taika Waititi.
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Redaktion & Host: Daniel Boschmann (danielboschmann.com) • Schnitt & Produktion: Kevin Blume (kevinblume.de)
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00:00:00: So, hier, elfter, elfter, elf Uhr, elf heute, muss ich wohl hier in den Zahltag, ne?
00:00:06: Alaf, helau, wo sind die Ecken?
00:00:08: Wir lassen uns gerade wieder schlecken.
00:00:12: Büzje hier, Büzje da, ab heute ist wieder tralala.
00:00:17: Hier kommt die fünfte Jahreszeit, der nächste Herbst ist nicht weit.
00:00:38: Es ist Dienstag, der elfte, elfte, zweitausendfünfundzwanzig.
00:00:41: Hier ist Daniel Boschmann Bezahltag.
00:00:43: Wir rechnen mit der Woche ab.
00:00:45: Ich schnappe mir die aktuellen Zahlen mit den Geschichten daneben und dahinter.
00:00:49: Erst die Meldung, dann das Abschweifen, das ist jeder Auftrag.
00:00:53: Das sind die Themen heute.
00:00:55: Null!
00:00:56: Was?
00:00:57: Ich bin auf Entzug.
00:00:58: Es gibt nichts Neues vom Louvre über Feier, kann ja wohl gar nicht wahr sein.
00:01:02: Aber es gibt eine unangenehme Diskussion, die jetzt mehr Rückenwind bekommt.
00:01:06: Für den Louvre läuft's einfach nicht.
00:01:11: Ja, wo ist er denn?
00:01:15: Wo war er denn und wem gehört er eigentlich?
00:01:23: Ja, Moment mal, der ehemalige französische Staatspräsident, der darf jetzt einfach wieder so raus oder was?
00:01:31: Was ist denn da los?
00:01:38: Und das fehlende Tor.
00:01:47: Und es gibt jetzt schon ein Haufen von absurden Geschichten.
00:01:50: Und die haben noch nicht mal richtig angefangen.
00:01:52: Ich hab die Highlights aus dem Regenwald.
00:01:56: Noch dreiundvierzig Tage bis Weihnachten.
00:01:58: Oder wie ich ab heute endlich offiziell sagen darf, bestes Weihnachten ever!
00:02:06: Ja, ich bin allen Ernstes bei der Disney-Kampagne dabei.
00:02:09: Ich stelle dir gleich Dudel vor.
00:02:10: Ich sag schon mal so, Taschentücher raus.
00:02:14: Null!
00:02:15: Null Neues!
00:02:16: Ja, tag da auf den Tür oder wie die Weltpresse es nennt, der Louvre-Berfei.
00:02:21: Ich bin ein bisschen auf den Zug, gebe ich zu.
00:02:23: Es gibt erschreckenderweise nichts wirklich Neues zu den Ermittlungen rund um den Louvre-Berfei.
00:02:29: Da kann ich ja so nicht stehen lassen.
00:02:31: Gibt mir dann aber hier die Möglichkeit, auf eine weitere sehr unangenehme Diskussion für den Duvor zu kommen.
00:02:36: Ähm, die kriegt jetzt wieder ein bisschen mehr Aufwind und, wie ich finde, gar nicht so unrecht.
00:02:41: Die gute alte Provinience.
00:02:43: Ah, schickes Wort, ne?
00:02:45: Diese schicke Wort steht für, wo kommen eigentlich all die schönen Sachen her, die da so in dem Museum stehen?
00:02:51: Monsieur le Président Emmanuel Macron hat den Überfall und das Verbrechen an sich ja einen Angriff auf Frankreich genannt.
00:02:58: Das mag symbolisch so sein.
00:03:00: Die Diademe und Broschen wurden ja auch von namhaften Ateliers in Paris gefertigt und kommen somit auch aus Frankreich.
00:03:07: Aber die dafür verwendeten Edelsteine, die kommen eben nicht aus Frankreich.
00:03:12: Und der Louvre als Museum hat den Weg in die moderne Aufklärung diesbezüglich noch nicht so wirklich gefunden.
00:03:17: Vielleicht war man dazu sehr mit Sicherheitskonzepten beschäftigt.
00:03:22: In den gestohlenen Schmuckstücken sind Safira aus Sri Lanka, damals Cylon, Diamanten aus Indien und Brasilien, Perlen aus dem persischen Golf und dem indischen Ozean sowie Smaragde aus Kolumbien.
00:03:34: Wir sagen, als Kolonialmacht hat man ordentlich abgesahnt weltweit.
00:03:38: Es gibt jetzt, das muss man fairerweise sagen, keine Beweise dafür, dass diese speziellen Edelsteine, die da verarbeitet wurden, damals geklaut, entwendet oder langfristig entliehen wurden.
00:03:50: Aber genau deswegen sollte man diese Debatte führen.
00:03:53: Was damals im Imperialismus legal war, sehen viele Experten heute eben als eine Plünderung an.
00:03:59: Und darüber sollte man schon sprechen.
00:04:01: Der Louvre stellt bis heute aber eher wenig Informationen darüber zur Verfügung, wo die Edelsteine und den französischen Kronjuven überhaupt herkommen.
00:04:08: Das könnte dann natürlich ein Zufall sein, aber eigentlich auch nicht, weil man will sich ja mit seinen Verfehlungen jetzt nicht wirklich auseinandersetzen, so zeitgeschichtlich.
00:04:17: Es gibt jetzt viele Expertinnen und Experten weltweit, die nach dem Überfall auf den Louvre und dem Raub der Juven jetzt schon wieder die Diskussion anschieben, hallo Freunde, also ja, Schmuck machen, aber wo kommen die ganzen Edelsteine her?
00:04:33: Es gibt einen Kriminalogen, die heißt Emeline Smith, die kommt von der University aus Glasgow, aus Schottland und die ist auf Kulturgüterkriminalität spezialisiert.
00:04:42: Die sagt, Viele dieser Objekte sind mit einer gewaltsamen ausbeuterischen Kolonialgeschichte verknüpft.
00:04:48: Und das sollte man so auch benennen.
00:04:50: Und ich finde das doch das Minibum, oder?
00:04:52: Damals sind die unter legalen Konditionen gehandelt worden, die Sachen.
00:04:57: Aber heute ist eben was anderes.
00:04:58: Experten für Kunstverbrechen sagen nämlich auch, es sei unehrlich von Museumsbesuchern und Besuchern Bewunderung für französische Kronjowäne zu erwarten, ohne überhaupt einmal über die soziale Geschichte aufzuklären.
00:05:12: Das ist nicht ganz unkomplex.
00:05:14: Also klare Hinweisschilder und Texte an den Wänden sollten schon noch mal zeigen, woher Objekte kommen, wie die transportiert wurden und auf wessen Kosten das passiert ist.
00:05:24: Jetzt kann man natürlich bei jeder einzelnen Sache das machen.
00:05:27: und dann gibt es natürlich viele, die sagen, aber Vergangenheit ist Vergangenheit, jetzt sind die nun mal da, verstehe ich alles, aber es wird der Sache ja nicht gerecht.
00:05:36: Wenn ein Kolonial start etwas zu Unrecht erworben hat und dann zu eigen macht.
00:05:43: Ist es dann heute deswegen cool, weil es lange her ist?
00:05:45: oder sollte man nicht wenigstens sagen, stimmt, ist in einer Zeit angeeignet worden oder geholt worden, als es als Kolonialmacht ein Ticken einfacher war und man musste sich jetzt nicht lange mit dem Kaufprozess rumplagen.
00:05:58: Ich finde das schon wichtig.
00:06:00: Und ich finde auch, dass man im Fall der Fälle Sachen, die in der Kultur einer anderen Nation eine große Bedeutung haben, zurückgeben sollte.
00:06:07: Warum soll das dann hier in Europa stehen?
00:06:10: Das gilt übrigens auch für deutsche Museen, also Provenience, dieses schwere Wort.
00:06:14: Das ist somit das Wichtigste, was man gerade als Museum machen muss.
00:06:18: Zu gucken, okay, was liegt bei uns jetzt hier?
00:06:21: Haben wir das rechtmäßig hier liegen?
00:06:23: Dürfen wir das hier haben?
00:06:24: oder stellen wir hier in unserem eigenen Land etwas aus, was eigentlich Besucherinnen und Besucher in einem anderen Land anlocken sollte?
00:06:32: Was ja dann da wieder auch an den lokalen Museen zu mehr Umsatz führen würde.
00:06:36: Das sind Diskussionen, die sollte man führen, finde ich.
00:06:39: Aber es gibt ja Hoffnung für die Louvre.
00:06:41: Vielleicht kommen die Schmuckstücke ja sogar ganz wieder und sind noch gar nicht eingeschmolzen und rausgebrochen worden, so wie der Schatz von Kaiserin Sissi.
00:06:48: Einhundertvier.
00:06:51: Einhundertvier Jahre nach dem Verschwinden ist der Schatz von Kaiserin Sissi wieder da.
00:06:56: Na, hallo?
00:06:57: Er ist nicht nur da, der ist Kanada.
00:07:00: Wow, okay.
00:07:02: Egal, der bleibt drin.
00:07:04: Die Geschichte ist eigentlich wie ein Film.
00:07:06: Als im Herbst, das Reich der Habsburger zerfällt, erst nicht nur eine Epoche, auch ihr Glanz verschwindet.
00:07:14: Die Monarchie endet und die Welt ordnet sich gerade neu und irgendwo zwischen Wien, Zürich und Triest verschwinden Koffer voller Juwelen.
00:07:22: Während Kaiser Karl abdankt und das alte Wien dann im Umbruch versinkt, wird im Stillen etwas vorbereitet.
00:07:28: Und zwar der Export der kaiserlichen Juwelen.
00:07:32: Kostbare Diamanten, Perlen, goldene Diadäme, alles Erbstücke, die über Generation das Haus Habsburg geschmückt haben, sollen außer Landes gebracht werden, bevor die junge Republik sie beschlagnahmen kann.
00:07:43: Ja, legal, illegal, erst mal egal.
00:07:47: Ein kleiner Kreisvertrauter, darunter ein Hofbeamter und ein Wiener Juwelier, packt in den chaotischen Tagen des November.
00:07:58: Unter den Stücken, der sagenumwobene Florentiner Diamant, ein Zitronengelber Edelstein von onehundert-siebenunddreißig Karat, ungefähr so groß wie eine Weinuss und siebenundzwanzig Gramm schwer.
00:08:11: Der zehrte eins die Krone Toscana und war später im Besitz der Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi.
00:08:17: Die Koffer verlassen Wien dann über Umwege, zunächst in die Schweiz, dann nach Italien und dort verschwinden dann ihre Spuren.
00:08:24: Jahrzehnte vergehen.
00:08:26: Die Legenden sprießen und man erzählt sich, der Schatz sei in den Würren des Zweiten Weltkriegs geplündert worden, von der Gestapo beschlagnahmt oder im Atlantik versunken.
00:08:35: Nur, kein Dokument hat das jemals belegt.
00:08:38: Es sind alles nur Gerüchte.
00:08:40: Also, zwei Weltkriege später ist der Schatz dann eigentlich vergessen.
00:08:44: Und die Jahrzehnte vergeben.
00:08:45: Nur in alten Inventarlisten und in Familienlegenden bleibt dieser Schatz lebendig.
00:08:51: Und dann jetzt.
00:08:52: Über einhundert vier Jahre später, nach seinem verschwinden Tauch der Schatz wieder auf.
00:08:57: In einem Bankschließfach in Quebec, in Kanada.
00:09:00: Sorgfältig verpackt, in Leinen und Samt.
00:09:04: Experten aus Wien reisen sogar an und die Analyse bestätigt dann auf jeden Fall den ersten Verdacht.
00:09:09: Es handelt sich tatsächlich auch um den Florentiner Diamant.
00:09:13: Seit nineteenhundert und zwanzig offiziell als Verschäulen geführt.
00:09:18: Sein Oberfläche, sein Schliff und sogar winzige Einschüsse stimmen mit dem historischen Aufzeichnungen überein.
00:09:25: Tatsächlich war es damals so.
00:09:27: Kaiserin Zita flüchtet mit ihren acht Kindern und dem Schmuck in den Nazis nach Kanada.
00:09:34: Den Schmuck hat sie ganz unauffällig in einem kleinen Pappkoffer dabei.
00:09:38: Und Zita war die letzte, die den Glanzsissis noch wirklich kannte, die die alten Geschichten aus Wien und Schönbrunn aus erster Hand noch gehört hatte.
00:09:46: Als sie in neunundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:10:11: Die Republik Österreich jedenfalls hat noch kein offizielles Rückgabeverfahren eingeleitet, aber ein rechtliches Prüferfahren läuft schon.
00:10:21: Die Habsburger Familie hingegen signalisiert, sagen wir mal, Kooperationsbereitschaft will aber die Stücke nicht ohne Gegenleistung zurückgeben.
00:10:31: Und die Öffentlichkeit darf zumindest mal draufgucken.
00:10:34: Und zwar in Kanada, da sollen die Juven erst mal ausgestellt werden.
00:10:38: Der Diamant selbst übrigens, der Florentina, ist eine absolute Sensation.
00:10:43: Ich habe nachgeguckt, die Geschichte ist total spannend.
00:10:46: Vermutlich wurde der Florentiner im fünften Jahrhundert gefunden und stammt aus den legendären Golkondaminen im heutigen Indien.
00:10:54: Diese Minen lieferten im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit die feinsten Diamanten der Welt.
00:11:00: Aus der selben Region kommen auch der Koinor und der Regent.
00:11:05: Der Regentdiamant ist übrigens immer noch in der ausgerockten Galerie im Louvre.
00:11:10: Der lag neben den Sachen, die die Leute da weggeräumt haben.
00:11:13: Der hat hundertvierzig Karat, ist weiß und wird auf ungefähr dreihundertfünfzig Millionen US-Dollar geschätzt.
00:11:21: Der Kohinoa, der andere Diamant, der ist aktuell in der Krone von Königin Camilla in England.
00:11:28: Der hat hundertfünf Karat und wäre theoretisch über vierhundert Millionen Dollar wert.
00:11:34: Würde er jemals verkauft werden.
00:11:36: Und der Florentina, um den es jetzt geht, der jetzt wieder da ist, der ist sage und schreibe auch fünfhundert Jahre alt, gehörte mal der Medici-Familien Florens, daher auch der Name Florentina, hat eine wundervolle Farbe, so Zitronengelb mit leicht grünlichem Schimmer.
00:11:52: Und unter der Berücksichtigung von Reinheitsschliff, Geschichte und Unverkäuflichkeit hat der Florentina, so schätzten Experten, einen Versicherungswert zwischen einhundertachzig und zweihundertsechzig Millionen Euro.
00:12:06: Und den hat die damals einfach in so einem Pubkorfer mitgeholt.
00:12:09: Ich finde das faszinierend.
00:12:11: Ja, so groß wie eine Weile noch, ne?
00:12:12: Wahnsinn.
00:12:13: Ja, das allerdings ist alles nur ein theoretischer Marktwert.
00:12:17: Der Stein mit dieser Provenience, vorhin ist schon drüber gesprochen, da war die Medici dran, da war Sisi dran, jetzt liegt es in Kanada, der ist praktisch unverkäuflich.
00:12:27: Und da jedes Land ja mit historischer Bindung an diesen Stein, also Italien, Österreich, vielleicht sogar Frankreich, Rückforderungsrechte gelten machen könnte.
00:12:36: Kurz gesagt, der Florentiner ist nicht nur teuer, der ist historisch gesehen radioaktiv.
00:12:40: So was wie ein funkelnder Kristall, der fünfhundert Jahre europäische Geschichte in sich trägt und der ist wieder da.
00:12:47: Müssen wir nur noch klären, wer in Winder gehört.
00:12:49: Ich hätte nur einen Tipp, wenn man den irgendwo lagert, erst mal nicht in den Louvre.
00:12:55: Da bin ich jetzt nur eine wirklich Experte.
00:13:01: Seit zwanzig Tagen ist es für ihn sehr hart und anstrengend, wie er selber sagt.
00:13:07: Das ehemalige französische Staatsoberhaupt Nicolas Sarkozy hat zwanzig Tage hinter Gitter gesessen, also knapp drei Wochen.
00:13:14: Und gestern am Montag hat er beim Antrag auf Freilassung vor dem Berufungsgericht in Paris gesagt, es ist schwer.
00:13:21: Es ist sehr schwer.
00:13:22: Es ist sicherlich für jeden Häftlings schwer.
00:13:24: Ich würde sogar sagen, es ist anstrengend.
00:13:28: Wow, wirklich?
00:13:30: Ein Gefängnis ist nicht ein super Ort.
00:13:34: Also, seine Verteidigung, also von Sarkozy, hat betont in diesem Prozess, die physische und psychische Zerbrechlichkeit des ehemaligen Präsidenten müsse wertgeschätzt werden.
00:13:46: Es ist die Inhaftierung, ich zitiere jetzt, es ist die Inhaftierung, die eine Bedrohung für Nikola Sarkozy darstellt und nicht umgekehrt so pläthiert sein Anwalt.
00:13:56: Aha.
00:13:57: Er wurde ja, und das nochmal kurz zur Erinnerung, im sogenannten libyschen Finanzierungsprozess wegen seines Präsidentschaftswahlkampfes, zu fünf Jahren Gefängnisverurteilt.
00:14:07: Also aktuell ist er schuldig gesprochen.
00:14:09: Jetzt geht es aber um die Berufung und er kommt nach rund drei Wochen Haft erst mal wieder raus.
00:14:14: Ein Pariser Gericht hat gestern dem siebzigjährigen quasi, sagen wir mal zugestimmt, also seinem Antrag jedenfalls auf vorläufige Haftverschonung, so heißt das.
00:14:25: Das Gericht hat aber, und da zitiere ich jetzt erstmal, strenge Auflagen angeordnet.
00:14:31: Strenge Auflagen heißt es.
00:14:34: Wie sehen strenge Auflagen für den ehemaligen französischen Präsidenten aus?
00:14:40: Also, er darf nicht ins Ausland reißen.
00:14:43: Mon Dieu, wie soll man da leben können?
00:14:46: Schlimm, also er darf nicht ins Ausland, der Arme.
00:14:49: Nächste Regel, er steht bis zur Entscheidung im Berufungsverfahren unter Überwachung.
00:14:54: Das ist ja unmenschlich.
00:14:55: Und er darf nicht mit bestimmten Mitangeklagten oder Zeugen der Libyen-Finanzierungs-Sache in Verbindung treten.
00:15:01: Nee, was echt?
00:15:03: Ob er jetzt eine elektronische Fußfessel tragen muss, bleibt vorerst auch noch ungeklärt.
00:15:08: Also ich weiß jetzt nicht, wo da irgendwie eine strengere Auflage sein soll.
00:15:11: Also, wenn das strengste Auflagen sind, wie sehen denn dann normale Auflagen aus?
00:15:16: So nach dem Motto, ja, du machst jetzt dein Ding, wir machen unser Ding und wir melden uns dann.
00:15:22: Oder was?
00:15:23: Wichtig.
00:15:24: Diese Freilassung ist erst mal nur vorläufig.
00:15:27: Das heißt, sie gilt nur so lange, dass Berufungsverfahren läuft.
00:15:30: Sollte das Gericht dann Fluchtgefahr oder Einflussnahme auf Zeugen sehen oder feststellen, kann diese Sache sofort wiederrufen werden.
00:15:37: Trotz der Freilassung also bleibt er verurteilt und die Strafe von fünf Jahren Haft bleibt erst mal bestehen.
00:15:44: Allerdings befindet sich der Fall in diesem Berufungsverfahren, wenn wir nochmal neu aufrollen.
00:15:49: Trotzdem, diese ganze Sache stinkt doch irgendwie.
00:15:52: Sarkozy als ehemaliger Präsident hat sich keine Zelle mit anderen Gefangenen geteilt.
00:15:57: Nein, er hatte knapp zehn Quadratmeter für sich selber, hatte da auch ein Bett drin, eine eigene Dusche, eine eigene Toilette und einen Schreibtisch.
00:16:08: Und er war von Mithäftlingen abgeschirmt und bewacht von zwei zusätzlichen Sicherheitskräften rund um die Uhr.
00:16:15: Sako hat auch, bevor er in den Gefängnis gegangen ist, gesagt, er wolle die Haftzeit nutzen, mit erhobenen Kopf.
00:16:23: Er hat sich Ohrstöpfe mitgebracht, weil es nachts ja laut sein könnte und er wollte ja auch viel lesen.
00:16:29: Und jetzt wird's bizarr.
00:16:31: In das Gefängnis hat er sich ein Buch mitgenommen.
00:16:35: Und das hat er ungefähr jedem erzählt, weil es eine Selbstinszenierung ist.
00:16:39: Das Buch, das er mitgenommen hat, ist der Graf von Monte Cristo.
00:16:45: Das Buch, nur mal kurz für die Nichtliteraten unter uns, das Buch gilt hier als klassische Geschichte von Fahrrad, Gefangenschaft und späten Rachetriumfen.
00:16:54: Also in dem Buch wird ein Mann unschuldig verurteilt, bricht später aus und kehrt als mächtiger Fremder zurück.
00:17:05: Oh, dem Sarko sie ist gar nichts peinlich.
00:17:08: Diese Selbstinszenierung ist so dermaßen absurd.
00:17:11: Interessant am Rande übrigens, der Graf von Monte Cristo ist eines der am häufigsten gelesenen Bücher unter französischen Gefängnis in Sassen.
00:17:19: Also der Autodymarch, der das damals geschrieben hat, offenbar eine sehr universelle Widerschaft hinter Gittern.
00:17:26: Alle unschuldig, natürlich.
00:17:29: Laut dem französischen Magazin Le Poin habe Sarkozy im Gefängnis auch nur Joghurt gegessen.
00:17:36: da er dem Gefängnisessen nicht vertrauen wollte.
00:17:38: Andere Berichte sagen, er habe auch ein paar abverpackte Lebensmittel wie Thunfischdosen gegessen.
00:17:45: Also angeblich hat er sich die letzten drei Wochen nur von Joghurt und Thunfischdosen ernährt.
00:17:49: Genau.
00:17:50: Vor dem Gesetz sind alle gleich.
00:17:53: Manche, wie alte Präsidenten, sind nur ein bisschen gleicher.
00:17:56: Sarkozi durfte nämlich auch Besuch bekommen.
00:17:59: Der Justizminister Gérald Darmarneu ist übrigens ein früherer Parteifreund.
00:18:06: hat ihn besucht.
00:18:07: Mehrere Anwälte sehen darin eine Grenzüberschaltung und haben Klage dagegen eingereicht.
00:18:13: Der Justizminister aber verteidigt sich, Zitat, er wolle doch nur die Haftbedingungen überprüfen.
00:18:21: Ja, da kommt der Chef noch persönlich, ist doch klar.
00:18:24: Das ist natürlich gar keine Sonderbehandlung.
00:18:27: Nein, nein, nein, nein.
00:18:29: Ja, da muss man schon sagen, ich zieh da meinen Hut.
00:18:31: Echt, muss ich sagen.
00:18:32: Das ist ein Justizminister direkt am Kunden.
00:18:35: Ist doch gut.
00:18:36: Ich hab mal nachgeschaut.
00:18:37: Geher in die Recherche, ich schweife gerne ab.
00:18:40: Wenn der jetzt bei jedem seiner Heftlinge in Frankreich die Haftbedingungen überprüfen wollte, wäre das ein richtiger Knochenjob der Armekehr.
00:18:48: In Frankreich sitzen gerade dreiundachtzigtausend sechshundert Menschen ein.
00:18:52: Für jeden eine Minute wären das knapp zwei Monate ohne Reisezeit.
00:18:56: Also, Justizminister Gutermann.
00:18:58: Gutermann.
00:18:59: So, ironier aus.
00:19:02: Zwei.
00:19:04: Es ist eine Perle von Lokaljournalismus, aber das sollte das ganze Land interessieren, weil es ist in Berlin und man lässt das ja gerne über Berlin.
00:19:10: In Berlin wurde eine Drehtür geklaut und die war gerade mal zwei Tage installiert.
00:19:16: Was ist passiert?
00:19:17: Wo stand die?
00:19:18: In der Nacht von Donnerstagabend, so ungefähr achtzehn Uhr bis Freitagmorgen, acht Uhr dreißig, wurde am Eingang in der Görlitzer Straße, am Görlitzer Park, eine Drehtür mit Samtdrehmechanismus entwendet.
00:19:32: Und die ist echt groß.
00:19:35: Die Elemente standen da genau zwei Tage.
00:19:38: Der Bereich war als Baustelleneinrichtung mit einer Umzäunung gekennzeichnet und mit Bauzäun abgesichert, heißt es.
00:19:45: Abgesichert.
00:19:47: So, jetzt die große Frage für alle, die sich mit diesem Park nicht auskennen.
00:19:50: Warum braucht ein Park eine Drehtür?
00:19:53: Der Görlitzer Park gilt seit Jahren als Zitat kriminalitätsbelasteter Ort.
00:19:59: Unter anderem wegen Drogenhandel und anderen Delikten.
00:20:02: Sag mal mal so, du musst jetzt nicht lange suchen, bis du jemanden findest, der dir Drogen verkaufen will.
00:20:07: Die Kollegen, die da stehen, sind eher proaktiv und kundenorientiert, also die laufen auf dich zu, wenn sie dich nicht gerade abziehen.
00:20:14: Um diese Situation zu verschärfen, will die Stadt Berlin den Park nachts schließen und Zugänge besser kontrollieren.
00:20:21: Von zwanzig bis sechs Uhr soll der Park im Winter jetzt zu sein, wurde entschlossen.
00:20:26: Allerdings, das Vorhaben ist umstritten.
00:20:29: Anwohner, linke Gruppen und die Grünen befürchten Verdrängung, Einschränkung der Zugänglichkeit und Verlagerung des Problems im benachbarte Wohnviertel.
00:20:38: Was ich verstehe, ist die Angst vor Verlagerung im benachbarte Wohnviertel.
00:20:43: Das raff ich schon, also wenn dann irgendwie ein Hauseingengedielt wird und da wohnen Familie mit Kindern, richtig scheiße.
00:20:49: Verdrängung und Einschränkung wüsste ich jetzt nicht.
00:20:51: Also ich kenne jetzt kaum Leute, die sagen, boah, jetzt hier.
00:20:54: Kurz nach zwanzig Uhr, lass mal richtig geil im Park, im Winter.
00:20:58: Kenne ich genau niemanden, der das jemals gesagt hat.
00:21:02: Klar, kann man machen, aber sagen wir mal so, die Leute, die sich da um die Uhrzeit treffen, die hatten es ja grundsätzlich nie so wirklich mit legal miteinander.
00:21:10: Oder, könnt ihr mich gerne auch, weiß ich nicht, können wir gerne ins Diskutieren kommen, finde ich eher quatscht.
00:21:16: Teil dieser Strategie aber, jetzt diesen Park da sicherer zu machen, sind Eingänge mit Staltoren, Drehkreuzen und eine Zaunumrandung.
00:21:27: Konkret, sechzehn Tore aus Stahl und acht vandalismus-sichere Drehkreuze.
00:21:35: Sagen wir mal so.
00:21:36: Vandalismus-sicher ist es wohl.
00:21:39: Was man nicht kaputt machen kann, nimmt man dann wohl einfach mit.
00:21:43: Es ist halt weg.
00:21:44: Der Diebstahl könnte also als Sabotageaktion gegen diesen Torschließplan gesehen werden oder es ist ein politisches Statement.
00:21:52: Also nicht nur wir klauen hier ein Tor, sondern wir widersprechen mit dieser Handlung dem dargelegten Konzept der Parkschließung.
00:22:00: Wahrscheinlich würden die Täter das so nicht ausdrücken, aber vielleicht ist es ja so gefühlt.
00:22:04: Tatsächlich gibt es einen Verdacht auf politische Motivation und deswegen wird von den Behörden ermittelt, selbst der Staatsschutz ist dabei.
00:22:11: Heißt natürlich jetzt, wir müssen diskutieren, was ist ein oberer Raum, wie viel Zugriff sollte man haben dürfen, soll sowas nicht immer frei sein.
00:22:18: Bei dem ganzen Spaß.
00:22:19: jetzt mal kurz ein ehrlicher Ton, der Görlitzer Park ist wirklich auch ein richtiger Kackort zwischendurch.
00:22:23: Da sind überall Dealer und wenn der Pechers Christoph die Glocke, wenn du zum falschen Zeitpunkt dahin gehst.
00:22:28: Richtig gemütlich war es da schon seit Ewigkeiten nicht.
00:22:30: Richtig cool ist es da auch nicht.
00:22:32: Also ich habe mich da nie wirklich super sicher gefühlt, weil jetzt aber auch kein Kunde.
00:22:36: Weiß ich jetzt nicht.
00:22:38: Und wenn man das in Griff kriegen will, herr Gott, warum mach man dann halt nicht so einen dussigen Park zu?
00:22:42: Aber dann bau doch wenigstens den Kreuz, dass man nicht wegnehmen kann.
00:22:45: Und das ist wirklich faszinierend.
00:22:46: Dieses Kreuz ist richtig groß.
00:22:48: Ich meine, überleg mal, da mussten zwei Meter Mensch durch.
00:22:51: Es gibt ja so Dieenvorschriften, wie hoch so ein Ding sein muss.
00:22:53: Und breit war das auch.
00:22:55: Die müssen ja entweder zu zehnt dahin gegangen sein, um es wegzutragen oder war mit einem kleinen Pick-up da oder so.
00:23:01: Wenn man nicht alles selber macht.
00:23:03: Fünfzigtausend.
00:23:05: Fünfzigtausend sollen angeblich kommen zur Weltklimakonferenz.
00:23:11: Seit gestern, Montag, zehnteelfter, zweitausendfünfundzwanzig, findet in Belem in Brasilien bis zum einundzwanzigste November die COP-Dreißig statt.
00:23:20: So, was sollen jetzt Abkürzungen und die Zahl?
00:23:23: COP, also COP, steht für Conference of the Parties, also die Konferenz der Vertragsparteien.
00:23:30: Die Weltgemeinschaft hat sich ja im Jahr twoundneinzig schon in Rio auf die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nation geeinigt.
00:23:37: Das war der Vertrag, der erstmals alle Staaten verpflichtete gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen.
00:23:44: Damals ein absoluter Meilenstein.
00:23:47: Alle Länder, die diesen Vertrag unterschrieben haben, das sind aktuell fast alle Staaten der Welt, da sind die sogenannten Partys, also die Vertragsparteien.
00:23:58: Und wenn die sich jedes Jahr treffen, ist das die Conference of the Partys, kurz COP, COP.
00:24:03: Und die Nummer dahinter, die zählt einfach, wie oft er schon stattgefunden hat.
00:24:07: Die COP-I, COP-I, die allererste Konferenz, war bei uns in Deutschland in Berlin unter Achtung Angela Merkel als Umweltministerin.
00:24:20: Mensch, die Angie war früher am Start.
00:24:23: COP-I war ein legendärer Zeitpunkt, also vor genau zehn Jahren in Paris wurde das berühmte Pariser Klimaabkommen beschlossen.
00:24:31: Das war, sagt man heute noch, ein politisches Meisterstück, aber überhaupt kein Selbstläufer.
00:24:36: Es verpflichtet denn nämlich, alle Staaten ihre eigenen Klimaziele festzulegen, regelmäßig zu verschärfen und gemeinsam darauf hinzuarbeiten, die Erderwärmung möglichst auf einst Komma fünf Grad zu begrenzen.
00:24:48: Jo, jetzt zehn Jahre später lässt sich Nüchtern sagen, das war nix.
00:24:54: Also das war fast nix.
00:24:56: Ja, es gibt Erfolge.
00:24:57: Erneuerbare Energien sind heute billiger als fossile, super.
00:25:01: Einige Länder, wie z.B.
00:25:02: Dänemark, Großbritannien, Portugal, die haben ihre Emission drastisch gesenkt.
00:25:07: Deutschland ist auch gut dabei.
00:25:09: Viele Staaten haben Klimaziele auch gut formuliert, die es ohne Paris nie gegeben hätte.
00:25:14: Und selbst ölreiche Länder reden heute von netto null bis zu zweitausendfünfzig.
00:25:18: Das alles ist super und kultureller Wandel.
00:25:21: Aber nach den jüngsten UN-Daten steuern wir gerade auf etwa zwei Kommasin bis drei Grad Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts zu.
00:25:29: Das ist doppelt so viel wie das, was man eigentlich erreichen wollte.
00:25:33: Die globalen Emissionen steigen immer noch, wenn auch langsamer.
00:25:37: Und umso wichtiger ist dann jetzt natürlich so eine Konferenz wie jetzt in Brasilien, die COP-Dreißig im BLM, mitten im Amazonas-Gebiet.
00:25:46: Warum im Amazonas-Gebiet?
00:25:48: Brasilien ist Gastgeber und sagt, ja, Moment mal, wir müssen über den Regenwald sprechen, über Waldschutz, Biodiversität, also Artenschutz, Klimagerechtigkeit.
00:25:55: Und das soll alles neben dem Schutz von indigenen Völkern in den Vordergrund rücken.
00:26:00: In diesem Ort Belem sollen jetzt also fünfzigtausend Menschen kommen, laut Veranstalter.
00:26:06: Das sind dann indigene Stämme, Politikerinnen und Politiker, Staatschefs, Aktivisten und nicht Regierungsorganisationen und sowas.
00:26:14: Ich hoffe natürlich aufs Beste, Aber so eine Megakonferenz birgt viel Potenzial für richtig, richtig heftiges Kopfschütteln.
00:26:21: Und ich bin kurz davor hin schleuder Trauma zu kriegen.
00:26:25: Ich habe alle Top-Geschichten jetzt im Vorfeld gesammelt.
00:26:28: Bevor die überhaupt noch angefangen haben, fragt man sich, habt ihr sie noch alle?
00:26:33: Fangen wir doch mal mit einem Straßenbauskandal an.
00:26:36: Extra für die Weltklimakonferenz wurde ein neuer Abschnitt einer vierspurigen Schnellstraße im Amazonas-Gebiet gebaut.
00:26:44: Namens Avenida Libertade.
00:26:47: Ähm, was?
00:26:49: Wir diskutieren also Waldschutz und rohen dann erst mal für eine Straße.
00:26:53: Das verstehe ich überhaupt nicht.
00:26:56: Dann nächstes Problem.
00:26:58: Die Hotelpreise im Belem sind im Vorfeld dramatisch gestiegen und zeigen, wie unvorbereitet eigentlich die Gastgeberstadt im Amazonas ist.
00:27:06: Auf so ein Großeignis überhaupt nicht vorbereitet.
00:27:09: Einige Artikel nennen Preise von bis zu ... ... für ein einzelnes Zimmer pro Nacht.
00:27:18: Das selbe Zimmer kostet da normalerweise ... ... das ist eine Preissteigerung.
00:27:25: von neuntausend fünfhundertsechzig Prozent.
00:27:29: Was?
00:27:31: Und jetzt kommt mir nicht mit Markt, ne?
00:27:33: Also bitte kommt mir jetzt nicht mit, ja, aber ist doch die freie Entscheidung eines jeden Unternehmers, einer Unternehmerin, preisfestzulegen.
00:27:39: Nee, sorry.
00:27:40: Und ich sag auch gleich, warum.
00:27:42: Warum dieser Preisprung?
00:27:43: Natürlich.
00:27:44: Belem hat nur begrenzte Hotel- und Unterkunftskapazitäten.
00:27:47: Man sagt so um die achtzehntausend.
00:27:49: Ist natürlich schwierig, wenn fünfzigtausend kommen sollen.
00:27:52: Aber genau das zeigt, wie ungerecht das alles ist.
00:27:56: Warum?
00:27:57: Staaten mit begrenzten Budgets, also kleine Inselstaaten oder Entwicklungsländer, können sich die Unterkünfte dann schlichtweg nicht leisten oder müssen Delegationen drastisch verkleinern, damit also auch ihren Einfluss verkleinern.
00:28:11: Mit Sprache im Umweltschutz also dann nur, wenn du es dir auch leisten kannst.
00:28:14: Ja, schade, sag ich mal.
00:28:16: Denigen also, die am meisten unter den Klimaveränderungen leiden, können dann zusehen, ob und wie sie gehört werden.
00:28:22: Das ist doch scheiße!
00:28:24: Da muss man doch als Organisationsland dann sagen, hier wird gedeckelt oder wir finanzieren das staatlich oder so.
00:28:30: Weil in Belem also, mich genug Hotels und Zimmer sind, liegen im Hafen jetzt mehrere Kreuzfahrtschiffe als schwimmende Hotels.
00:28:42: Ein filipinischer Diplomat wird zitiert aktuell mit dem Satz, wir reden über steigende Meeresspiegel, während wir hier auf einem Kreuzfahrtschiff wohnen.
00:28:50: Ironie mit Aussicht.
00:28:52: Ja, da hat er recht.
00:28:53: Vielleicht ist das alles aber auch nur eine ganz große Metapher.
00:28:56: Ein Event über globale Verantwortung, globale Klimaverantwortung, veranstaltet in der Stadt, die mit den Anforderungen massiv überfordert ist.
00:29:05: Das wäre ja quasi Klimakrise als Erlebnispark.
00:29:08: Und dann wäre das natürlich brillant.
00:29:10: Also, das Nervige selber erfahren, um dann dagegen zu kämpfen.
00:29:14: Ein Gag hab ich noch zu dem Thema.
00:29:15: So einen richtigen Klopper, so einen richtigen Lacher.
00:29:19: Wir wollen ja alle den Planeten retten.
00:29:22: Ein Land hat sich entschieden, da nicht so mitzumachen.
00:29:26: Die US-Regierung unter Donald Trump hat angekündigt, keine hochrangigen Regierungsvertreter zu Koppdreißig zu entsenden.
00:29:33: Witzende.
00:29:34: Boah!
00:29:54: Es passieren ja manchmal Sachen, über die man sich richtig freut und auf die man auch richtig stolz sein kann.
00:30:01: Das ist jetzt so ein Moment.
00:30:02: Ich bin Teil eines ganz wundervollen Kurzfilms und darf das hier mal kurz erzählen.
00:30:07: Möchte ich.
00:30:08: Ich freue mich einfach.
00:30:10: Es gibt einem Weihnachts-Kurzfilm von Oscarpreisträger Taika Waititi.
00:30:14: Taika Waititi hat schon zahlreiche Disney-Produktionen verantwortet, unter anderem hier für Marvel, Tor Ragnarok, Tor Laventhalnder und für Searchlight Pictures hat er schon Jojo Rabbit gemacht.
00:30:25: Für genau diesen Film hat dann Oscar für das beste adaptierte Drehbuch schon gewonnen.
00:30:29: Also, Legende der Mann.
00:30:31: So, der hat also jetzt einen Kurzfilm gemacht und der heißt Bestes Weihnachten Ever.
00:30:37: Das beste Weihnachten aller Zeiten.
00:30:38: quasi frei übersetzt.
00:30:39: Es ist eine berührende Geschichte über die Kraft von Fantasie und Freundschaft in der schönsten Zeit des Jahres.
00:30:45: Und ich bin dabei!
00:30:48: Ich bin richtig happy.
00:30:49: Kann man es hören?
00:30:50: Ich hoffe.
00:30:51: Die Geschichte ganz schnell erzählt.
00:30:52: ein kleines Mädchen und ihre Dudelzeichnung, also so was wie eine spontane Kritzelei, so kleine Zeichnung, die man macht, während man nachdenkt oder träumt.
00:31:01: Das sind dann so Linie, Muster und so.
00:31:03: Oder gerne mal ein wundervolles kleines Wesen.
00:31:05: Und genau darum geht es jetzt.
00:31:07: Künstlerisch betrachtet sind ja Dudels faszinierend, weil sie oft das unterbewusste Widerspiegel.
00:31:12: Und das kleine Mädchen hat also einen Dudel gezeichnet, auf ihrem Wunschzettel, und an Weihnachten erwacht dann dieses kleine Wesen, was sie da gemalt hat, zum Leben.
00:31:20: Das ist eine Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft zwischen dem Mädchen und der lebendig gewordenen Fantasiefigur.
00:31:27: Und diese lebendig gewordene Fantasiefigur, namens Dudel, bin ich.
00:31:32: Yes!
00:31:33: In Amerika spricht das John Goodman.
00:31:36: What?
00:31:37: In Amerika hat John Goodman und in Deutschland einfach Icke.
00:31:40: Tag, hallo, ich bin Daniel und ich spreche Dudel.
00:31:43: Und damit du hier nicht den ganzen Film anhören musst, habe ich einmal ganz kurz das, was ich gesprochen habe.
00:31:56: Was?
00:31:56: Mund?
00:31:57: Ich hab meinen Mund!
00:31:58: Und ich muss dir so viel erzählen!
00:31:59: Du bist meine allerbeste Freundin!
00:32:01: Und ich liebe diese Tapete!
00:32:03: Oh, meine Stimme klingt gut!
00:32:04: Donuts schlägen wie Wolken!
00:32:06: Und Zucker stangen wie Magie!
00:32:08: Es ist das Schönste auf der Welt!
00:32:09: Entschuldigung, ist man ja auch so schwindelig?
00:32:12: Ich fühle den Wind in meinem Bart!
00:32:14: Das ist das beste Weihnachten ever!
00:32:19: Boah, ich bin so aufgeregt.
00:32:21: Ich bin wirklich, ich bin wirklich richtig, richtig stolz.
00:32:25: Dieses kleine Filmchen findest du jetzt auf meinem Instaprofil oder bei Disney Deutschland oder bei Disney Plus oder ihr könnt es oder du kannst es auf dem Disney Channel sehen.
00:32:35: Das läuft ja jetzt rauf und runter.
00:32:36: Und bis Weihnachten bin ich jetzt eigentlich als Dudel der offizielle Weihnachtsbotschafter.
00:32:40: Mit dem tollen Mädchen natürlich.
00:32:42: Also ich bin Dudel, Daniel und ich freue mich auf Weihnachten.
00:32:46: Das ist das beste Weihnachten ever.
00:32:48: Und ich schwöre, wer sich das anguckt dieses Video.
00:32:51: Also es schafft Disney ja wirklich wie sonst niemand.
00:32:55: Schaut ihr diesen drei Minuten Film an und man versteht, dass Freude schenken wichtig ist und dass man Gemeinschaft feiern soll.
00:33:03: Und wenn man jetzt schlechte Laune hat, weil jetzt Elfter, Elfter und das Wetter ist irgendwie blöd, dann guckt ihr den Film, dann hast du auf jeden Fall schon mal weihnachtliche Laune.
00:33:11: Und für die Leute, die noch vor der weihnachtlichen Laune noch sich richtig einen reinstellen wollen bei Karneval oder Fasching oder wie ihr das auch immer nennt, Helau Alav und... Port Heißer oder so.
00:33:25: Ich wünsche euch viel Spaß.
00:33:27: Die fünfte Jahreszeit beginnt gerne ohne mich.
00:33:30: Ich gucke euch aus der Entfernung zu, aber ich freue mich, wenn ihr euch jetzt mit roten Nasen durch die Innenstadt quält.
00:33:35: Ja, Prost!
00:33:37: Das ist Zeittag für heute.
00:33:39: Vielen Dank für die kleine Reise in die europäische Geschichte.
00:33:41: Ich werde jetzt hier noch Sissifachmann.
00:33:43: Durch den Louvre werde ich jetzt hier noch richtig Geschichts-Nerd.
00:33:46: Das ist auch geil.
00:33:47: Also eigentlich muss man sich nachträglich bei den Leuten nochmal bedanken, dass sie das Ding ausgeraubt haben.
00:33:51: Aus ganz vielen Gründen.
00:33:52: Zum einen weil die mal von ihrem hohen Ross runter kommen und jetzt endlich mal ein bisschen in der Realität ankommen.
00:33:57: Und zum zweiten, ich sag's immer wieder, ich hätte ihnen einfach auch die Diamanten gegönnt.
00:34:00: Wer so mutig ist und keinen verletzt, nimmt noch die Diamanten mit.
00:34:03: Wer mit dieser Mauer nix anfangen kann und mit mir streiten will, gerne her damit.
00:34:05: Ich freue mich.
00:34:08: Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.
00:34:10: Schicken wir mal ein paar fünf Sterne oder so, oder Kritik.
00:34:13: Ich lese übrigens alles, ne?
00:34:14: Kannst du als Spotify oder so, kannst du drunterschreiben, wie findest du das hier?
00:34:18: Und was du dir wünschst und vielleicht sogar mal schreiben, welchen Gast soll ich einladen?
00:34:23: Also ich habe jetzt schon ein gutes Gästebuch.
00:34:24: Ich habe ganz tolle Menschen, die es nun zugesagt haben.
00:34:27: Aber sag doch mal, wen soll ich einladen?
00:34:29: Bin ich gespannt, was da kommt.
00:34:30: Ja, hoffst du rein?
00:34:31: Ja, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, tschüss, t.
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